Δ-9-Tetrahydrocannabinol, meist kurz THC genannt, ist eines der am besten untersuchten und am häufigsten vorkommenden Cannabinoide in traditionellen Cannabissorten. Es ist vor allem bekannt für seine psychoaktive Wirkung, also seine Fähigkeit, Wahrnehmung, Stimmung und bestimmte kognitive Prozesse zu beeinflussen, indem es mit dem menschlichen Endocannabinoid-System interagiert.
Ein wichtiges Cannabinoid mit klar identifizierten Effekten
THC wirkt hauptsächlich, indem es sich an die CB1-Rezeptoren bindet, die in großer Zahl im Gehirn vorhanden sind. Diese Interaktion erklärt typische Effekte wie Euphorie, Entspannung, verstärkte Sinneswahrnehmung sowie – je nach Kontext und individueller Sensibilität – mögliche Veränderungen des Zeitempfindens oder der Konzentration.
Über seine psychoaktive Wirkung hinaus weist THC auch entzündungshemmende Eigenschaften auf und wird in klinischen Studien zu Themen wie Schmerz, Appetit oder Übelkeit untersucht.
Ein historischer Wendepunkt: die Isolierung von THC
THC wurde erstmals 1964 vom Professor Raphael Mechoulam und seinem Kollegen Yechiel Gaoni am Weizmann-Institut in Rehovot (Israel) isoliert. Diese Entdeckung markierte den Beginn der modernen Cannabinoidforschung und ebnete den Weg für das Verständnis des Endocannabinoid-Systems.
Natur-THC, synthetisches THC und Anwendungen
Obwohl THC natürlich von der Cannabispflanze produziert wird, existiert auch eine synthetische Form namens Dronabinol, die unter dem Namen Marinol vermarktet wird. Sie wird in bestimmten streng geregelten medizinischen Kontexten verwendet.
Heute bleibt THC ein zentrales Thema in Diskussionen über medizinische Nutzung, gesetzliche Regelungen und die Vielfalt der Cannabissorten weltweit.
Hinweis: Dieser Artikel dient der Information und ersetzt keine professionelle medizinische Beratung.
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